Wein

Weinprobe

Wie kann man einen guten Wein von einem schlechten Wein unterscheiden? Experten finden sich oft zu so genannten Weinproben ein, bei denen sie unterschiedliche Weine beurteilen. Ganz besonders klischeehaft eingeprägt ist hier, dass sie nach der Probe den Wein auf einen Teppich spucken, was aber normalerweise eigentlich selten der Fall ist.

Wie kann ich selbst eine Weinprobe machen? Zur Weinprobe gehört viel Übung mit dazu. Dennoch kann ich anhand von drei Schritten den Wein anfangen zu prüfen. Mit der Zeit kommt dann immer mehr Erfahrung mit hinzu und wir können einen guten von einem schlechten Wein unterscheiden. Diese drei Schritte sind die folgenden: Schauen, riechen, schmecken.

Bevor man irgendetwas anderes tut, sollte man mit den Augen den Wein im Glas betrachten. Dabei hält man das Weinglas an seinem Stil, damit der Wein im Glas gut sichtbar ist und das Glas nicht mit Fingerflecken verschmutzt wird. Ist der Wein klar und durchsichtig? Schimmert seine Oberfläche hell? Schon an der Farbe kann man sein Alter feststellen. Verfügt er über eine eher dunkle Farbe, so ist er von älterem Jahrgang. Verfügt er über eine helle Farbe, so ist er jung. Im Wein können Schwebstoffe enthalten sein, was nicht so gut ist. Diese können jedoch auch geschmacksneutral sein. Obwohl unsere Augen sehr gut sind, bilden sie nur ein oberflächliches Bild. Unsere Augen können noch nicht einmal sagen, ob in dem Glas überhaupt Wein enthalten ist oder ob es beispielsweise nur Apfelsaft ist.

Die nächste Probe verschafft hier Abhilfe. Wir riechen mit unserer Nase. Unsere Nase, eher gesagt unser Riechkolben, ist ein hochfeines Instrument, ein Wunder der Natur, welches unterschiedlichste Stoffe wahrnehmen kann und entsprechende Informationen an das Gehirn weiterleitet. Nicht einmal die moderne Computertechnologie kann ihren Umfang an Geruchssinnen nachbauen. Viele Gerüche werden uns aus unserem Leben bekannt sein. Gerade wenn man riecht, wird man an die Kindheit erinnert, weil das Geruchserlebnis ziemlich intensiv ist. Leider lassen sich Gerüche nur sehr schwer beschreiben. So fehlt uns die Sprache, einem anderen einen Geruch mitzuteilen, den er noch nie zuvor gerochen hat. Wir müssen dann auf Ereignisse zurückgreifen, die der Gegenüber hoffentlich schon erlebt hat. Die Geruchsprobe sollte wie folgt ablaufen. Zunächst riechen wir an dem Glas, während der Wein in diesem ruht. Wir können die Hauptgerüche wahrnehmen. Dann schwenken wir das Glas. Nun können die Gerüche wahrgenommen werden, die durch Stoffe entstehen, die sich schnell verflüchtigen, da diese in erhöhtem Maße aus dem Wein austreten. Auch wird das Geruchserlebnis intensiver. Zuletzt können wir an dem geleerten Glas riechen. Hier riechen wir jene Moleküle, die sich an der Glaswand des Glases festgesetzt haben. Das sind solche, die besonders rückhältig sind. Es sind Moleküle, die zum Beispiel durch die Lagerung des Weines in den Wein gekommen sind.

Zuletzt führen wir eine Geschmacksprobe an unserer Zunge durch. Unser Geschmackssinn ist ähnlich wie unser Geruchssinn. Wir können einen Geschmack ebenso schlecht beschreiben wir einen Geruch. In den Anpreisungen der Weine findet sich deshalb häufig eine sehr merkwürdige Sprache, die man schlecht versteht, die aber dem Weinfachmann doch wertvolle Informationen über den Wein liefert. In Jahren langer Übung kann man diese Sprache verstehen und auch selbst anwenden, nämlich dann wenn man seinen Geschmackssinn trainiert hat. Unsere Zunge hat mehrere Geschmackszentren. Wir schmecken nicht an jedem Ort der Zunge das Gleiche. Deshalb gibt es auch ein Fachwort "Abgang". Der Abgangsgeschmack wird genau dann hergestellt, wenn man den Wein schluckt und er dementsprechend in den hinteren Raum des Mundes gerät. Intensiver kann man den Wein durchschmecken, wenn man ihn in dem Mund herumrollt. So kann er alle Geschmackszentren erreichen.